Freitag, 28. Januar 2011

Kapitel 2 - keine neuen Nachrichten


Das Telefon…mein schlimmster Feind in den vergangenen Monaten. Kann sein, dass ich mich irre, aber ich habe manchmal das Gefühl, es spricht zu mir, mit einer leisen, lieblichen Stimme, so ähnlich wie in der Erlkönig „komm liebes Kind, komm spiel mit mir“…das Lieblingsspiel meines Telefons ist
1. mir jeden Tag, wenn ich von der Arbeit komme, mir zu sagen, dass mich niemand angerufen hat
2. verführerisch in mein Ohr zu hauchen, wie toll es doch wäre seine Nummer zu wählen.

Böses Telefon! Wie ich jetzt in Kapitel 2 gelernt habe! Selbst auferlegte Distanz ist das Schlagwort…keine Anrufe, keine SMS, keine Mails, kein GAR NICHTS!
Denn mit jedem Anruf oder jedem Klick auf seinen Namen zupft man an der Wunde herum, so dass sie nie richtig heilen kann.
Die ersten Monate hatte ich das auch prima durchgehalten, bis ich dann in einem Moment der Unachtsamkeit doch Schwach wurde, mich meldete und plötzlich in einer Freundschaft drin hing, die für mich allerdings mehr Qual als Vergnügen war. Ich dachte damals, dass es vielleicht nicht so weh tut, wenn ich dem Drang nachgebe und seine Stimme höre und ihn sehe….war ein Fehler, wie sich herausstellte.
Seit drei Monaten habe ich dann wohl instinktiv das Richtige gemacht *freu (es gibt wohl doch so einen eingebauten Schutz, der dich vor selbstauferlegtem Schmerz warnt) und den Kontakt vollkommen abgebrochen.

Und jetzt fühle ich mich in meinem Weg total bestätigt und habe kein schlechtes Gewissen mehr, weil hier, auf Seite 72, steht es schwarz auf weiß:

„Ruf ihn nicht an und lass dich vom jemanden mit Krümeln abspeisen, der sich von jeglicher emotionaler Bindung und Verantwortung dir gegenüber befreit hat.“

1 Kommentar: